COLLIO

Das Märchen eines Gebiets

Es war einmal (vor 225 Millionen Jahren) ein sehr alter kalkhaltiger Felsrücken, der sich vor den voralpinen und alpinen Gebirgszügen der heutigen friaulischen Ebene erstreckte.
Das antike Meer mit seinen heftigen Sturmfluten und die atmosphärischen Einflüsse mit ihren sehr heftigen Wirbelstürmen zertrümmerten den Felsrücken, so dass seine Materialien in mehr oder weniger großen, oft sehr feinen Bruchstücken auf den Meeresgrund fielen. Diese von anderen Sedimenten bedeckten Ablagerungen verdichteten sich im Laufe der Jahrtausende und es entstand der Flysch (ein Gestein, das durch eine Wechselfolge von feinkörnigeren Mergeln und Sandsteinen – durch Kalziumkarbonat zementierte Sande – gekennzeichnet ist).
Vor 70 Millionen Jahren setzte eine tektonische Hebung ein, die das gesamte Gebiet austrocknen ließ.
In den folgenden Jahrtausenden haben Witterungs- und Umwelteinflüsse (heftige Regenfälle und reißende Wasserläufe) einen großen Teil des Oberflächenmaterials abgetragen, so dass eine Reihe von Hügeln entstanden ist, die man heute noch bewundern kann und die von den Einwohnern unserer Region COLLIO genannt wurde.
Der Boden des Collio ist das Ergebnis der Auflösung des Flysches und insbesondere der bläulichen Mergelmatrix (PONKA), die weniger widerstandsfähig ist und sich in einen lehmhaltigen Boden verwandelt hat, dessen Farbe von hellem haselnussbraun bis zu rötlichem ocker variiert (je nach dem Gehalt an Eisensalzen und anderen Elementen) und der sich als besonders geeignet für den Weinbau erwiesen hat.
Die PONKA bildet nicht nur den Boden des Collio, sondern wirkt tief im Untergrund, wenn sie noch kompakt ist, wie ein Schwamm, der das Regenwasser zurückhält und es dann sparsam an die Wurzeln der Reben abgibt, die nur selten ider Trockenheit ausgesetzt sind.
Der COLLIO liegt an der Grenze zur Republik Slowenien, ja ein Teil davon liegt in Slowenien und heißt dort BRDA.
Es handelt sich um ein halbmondförmiges Gebiet, das im Westen durch den Bach Judrio und im Osten durch den Fluss Isonzo begrenzt wird. Der Rest wird von der friaulischen Ebene und der Grenze zur Republik Slowenien begrenzts.                                        

Das Gebiet mag zwar klein sein, aber die Liebe der lokalen Bevölkerung zu diesen Böden, zu ihrer Arbeit und zu den daraus gewonnenen Produkten hat dazu geführt, dass das Collio wahre Perlen der Weinkunde hervorbringen kann.

Klima und Wein

Die tägliche Sonneneinstrahlung und die richtige Menge an Niederschlägen kennzeichnen das gesamte Gebiet.
Die besondere territoriale Beschaffenheit des Collio mit seinen durchschnittlich hohen, aber unterschiedlich exponierten Hügeln, die von Talsohlen durchzogen sind, in denen sich häufig kältere Luftmassen ansammeln, sorgt für eine gute Belüftung, die durch konstante Luftströme bergauf und bergab gewährleistet wird. Die im Allgemeinen mäßige Windstärke wird gelegentlich durch starke Bora-Winde aus Nord/Nordost unterbrochen.
Von den höchsten Lagen aus kann man an klaren Tagen in der Ferne das Meer sehen, das ebenfalls in der Lage ist, das Klima des Collio durch seine mildernde Wirkung zu beeinflussen.
So ist das Klima auch an Wintertagen mild und zeichnet sich vor allem an den Südhängen durch eine konstante Temperaturspanne zwischen Tag und Nacht aus.
Dies sind die Voraussetzungen für eine optimale Reifung der Trauben, die sich mit Zucker, Säuren, aromatischen und polyphenolischen Stoffen anreichern, die zunächst in die Moste und dann in die Weine übergehen und – auch dank der geschickten Arbeit der Winzer – komplexe und strukturierte Produkte von großer Klasse ergeben.

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